Die Labordiagnostik spielt bei der Bekämpfung und Kontrolle der Bovinen Virusdiarrhoe eine zentrale Rolle, denn nur im Labor kann BVD zweifelsfrei nachgewiesen werden, und dies unabhängig von allfälligen Krankheitssymptomen.

Bei der Virusdiagnostik unterscheidet man zwei grundsätzlich verschiedene Ansätze: einerseits kann das Vorhandensein von Virus oder von dessen Bestandteilen nachgewiesen werden (= Virusnachweis, Antigennachweis, RNA-Nachweis; siehe untenstehende Abb.), andererseits im Körper zirkulierende Abwehrstoffe gegen BVDV (Antikörpernachweis; siehe untenstehende Abb.). Beide Ansätze haben Vor- und Nachteile und sind in bestimmten Fällen geeigneter als der andere. Ist beispielsweise ein Antikörpernachweis positiv (d.h. es sind Abwehrstoffe vorhanden), so kann i.A. von einer Immunität des Tieres ausgegangen werden. Fehlen jedoch die Abwehrstoffe gänzlich, hatte das Tier entweder noch nie Kontakt mit dem Virus oder es hat sich bereits im Mutterleib mit dem Virus infiziert und kann deshalb keine Antikörper gegen das im Körper vorhandene Virus bilden. In diesem Fall muss ein Antigennachweis (Virusnachweis) Klarheit schaffen. Andererseits sagt ein negativer Virusnachweis (= kein Virus im Tierkörper vorhanden) allein nichts über den Immunstatus des Tieres aus (Immunität ja oder nein?). Antikörpernachweis und Antigennachweis werden daher oft ergänzend angewandt.

Diagnostische Abklärungen werden mit Vorteil für die ganze Herde durchgeführt. Dies ist epidemiologisch sinnvoll und auch günstiger als die Einzeltierabklärung. Angaben zu Ablauf, Dauer und Kosten der Einzeltierabklärung entnehmen Sie bitte dem Schema auf der folgenden Seite. Informationen zu Indikation und Vorgehen bei der Bestandesabklärung finden Sie auf der übernächsten Seite (IVV Bern, Stand: jeweils 1. April 2005).

Diagnostische Methoden