7.2 Vakzination |
Modifizierte LebendvakzinenLebendimpfstoffe enthalten vermehrungsfähiges Virus, das aber derart modifiziert wurde, dass es keine Krankheit mehr auszulösen vermag. MLV sind praktisch in der Anwendung, da i.A. zwei Applikationen im Abstand von einigen Wochen ausreichen für einen längeren Schutz. Sie lösen eine umfassende Immunantwort mit guter Kreuzreaktivität aus. Der Schutz des Fetus (durch eine mit MLV immunisierte Mutter) scheint bei korrekter Anwendung zufriedenstellend zu sein, ist aber bestimmt nicht 100%ig. MLV haben aber auch gravierende Nachteile. Bei trächtigen Tieren besteht die Gefahr, Aborte auszulösen bzw. transplazentar den Fetus zu infizieren, mit ähnlichen Folgen wie nach einer Infektion mit einem Feldstamm. Immerhin besteht bei cp MLV nicht die Gefahr, dass PI Tiere generiert werden, da nur ncp Stämme dazu in der Lage wären. Bei PI Tieren kann es nach Impfung mit MLV zum Ausbruch von Mucosal Disease kommen (die Impfung entspricht hierbei einer Superinfektion mit cp BVDV). Das Vorhandensein maternaler Antikörper beeinflusst den Aufbau einer wirksamen Immunität negativ. Ein weiterer Nachteil der MLV ist ihre immunsuppressive Wirkung. TotimpfstoffeTotimpfstoffe enthalten inaktiviertes Virus oder Teile davon. Sie sind in der Anwendung wesentlich sicherer als Lebendvakzinen. Bezüglich Reinheit der Präparate darf man von Totimpfstoffen mehr erwarten als von MLV. Dafür ist die immunisierende Wirkung von Totimpfstoffen geringer als die der MLV. Totimpfstoffen wird meist ein Adjuvans beigegeben, der dafür sorgt, dass die geringe Menge antigenen Materials dem Immunsystem optimal präsentiert wird. Heute wird am häufigsten Aluminiumhydroxid verwendet. Ein weiterer Nachteil der Totimpfstoffe ist ihre kurze Vorhaltezeit, welche regelmäßige Auffrischungsimpfungen erfordert. Tabelle: Eigenschaften von Tot- und Lebendvakzinen
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