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2.4 Aborte, Totgeburten & Missbildungen PDF Drucken E-Mail

 

Fetale Infektionen in der Mitte der Trächtigkeit (ca. Ende erstes Trimester bis Anfang drittes Trimester) können zu angeborenen Missbildungen führen. Im Vordergrund steht dabei die cerebelläre Hypoplasie (Unterentwicklung des Kleinhirns), aber auch Augenmissbildungen, Skelettdeformitäten, Hypotrichosis (verminderter Haarwuchs), Hydrocephalus (Wasserkopf) und Kleinwüchsigkeit treten auf. Die Art der Missbildung hängt dabei vom Zeitpunkt der Infektion ab. Der genaue Mechanismus der Missbildungen ist bisher nicht bekannt. Naheliegende Erklärungen wären etwa die direkte Zellschädigung bzw. die indirekte Zellschädigung durch die Reaktion des Immunsystems auf das Virus. 

 

Video: Kälber mit Kleinhirnhypoplasie

 

Das Video zeigt zwei Kälber (nicht verwandt), welche in einem Betrieb mit mit BVD/MD innerhalb von zwei Tagen geboren wurden. Beide Kälber versuchen aufzustehen, was aber nicht gelingt, da sie als Folge der Kleinhirnhypoplasie Koordinationsschwierigkeiten haben. Zu sehen ist weiter, dass auch der Drohreflex aufgehoben ist, währenddem das Trinkvermögen in Ordnung ist. Das Allgemeinbefinden dieser Kälber war kaum gestört. Die anschließende Sektion bestätigte die Diagnose “Kleinhirnhypoplasie”. (Dauer: 2:01, ohne Ton)