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3.4 Aborte, Totgeburten & Missbildungen PDF Drucken E-Mail

Missbildungen


Kleinhirnhypoplasie
Kleinhirnhypoplasie

 

Foetale Infektionen in der Mitte der Trächtigkeit (ca. Ende erstes Trimester bis Anfang drittes Trimester) können zu kongenitalen Missbildungen führen. Im Vordergrund steht dabei die cerebelläre Hypoplasie (siehe Video rechts), aber auch Augenmissbildungen (Hypoplasie, Katarakte und retinale Degenerationen), Skelettdeformitäten, Hypotrichosis, Hydrocephalus und Kleinwüchsigkeit treten auf. Die Art der Missbildung hängt dabei vom Zeitpunkt der Infektion ab. Der genaue Mechanismus der Missbildungen ist bisher nicht bekannt. Naheliegende Erklärungen wären etwa die direkte Zellschädigung bzw. die indirekte Zellschädigung durch die Reaktion des Immunsystems auf das Virus. 

 
 
Video: Kleinhirnhypoplasie 

 
Das Video zeigt zwei Kälber (nicht verwandt), welche in einem Betrieb mit mit BVD/MD innerhalb von zwei Tagen geboren wurden. Beide Kälber versuchen aufzustehen, was aber nicht gelingt, da sie als Folge der Kleinhirnhypoplasie Koordinationsschwierigkeiten haben. Zu sehen ist weiter, dass auch der Drohreflex aufgehoben ist, währenddem das Trinkvermögen in Ordnung ist. Das Allgemeinbefinden dieser Kälber war kaum gestört. Die anschließende Sektion bestätigte die Diagnose “Kleinhirnhypoplasie”. (Dauer: 2:01, ohne Ton)